„Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen.“ Wir lieben es, unsere Welt einzuteilen. Am liebsten in zwei ordentlich voneinander getrennte Bereiche. Das ist übersichtlich und gibt Ordnung. Unser religiöses Weltbild ist von dieser Binarität ebenso geprägt, wie die Actionfilme im Kino bis hin zu öffentlichen Toiletten. Die feinsäuberliche Trennung in zwei Geschlechter mit den entsprechenden charakterlichen Attributen löst sich nur langsam auf und stößt auf viel Gegenwind. Auch ich merke immer wieder, wie sehr diese Binarität in meinem Denken verankert ist und muss mich in vielen Bereichen daran erinnern, dass wir es mit einem Spektrum zu tun haben. Gerade beim Thema Geschlecht wird für viele an nicht weniger als einem Weltbild gerüttelt. Das gute ist, dass niemandem etwas weggenommen wird, sondern der Alltag, die Chancen und das Leben von allen durch das Aufbrechen der Strukturen eine wertvolle Bereicherung erfahren.