
Geschlechtssensible Erziehung ist eine zeitgemäße Grundeinstellung in der Erziehungspädagogik. Das fängt bei der bewussten Wortwahl an und hört bei der Auswahl an Spielzeug und Gestaltung der Freizeit für Kinder auf. Der Begriff „Gender Creative Parenting“ ist seit einigen Jahren ein heiß diskutierter Begriff, vor allem seit die ersten gendersensiblen Kindergärten und Schulen eröffnet haben oder Eltern das Geschlecht ihrer Kinder ganz bewusst nicht nennen. Es geht also bei geschlechtssensibler Erziehung im Grunde genommen darum, dem Kind selbst zu überlassen, wer es sein will und dafür das Bedienen von Klischees und Rollenbildern zu vermeiden. Erfahrene Vierfach-Mama und Kinderärztin Katharina Schroth gibt handfeste Tipps, wie man Kinder möglichst geschlechtsneutral erzieht.
Meine konkreten Tipps für Eltern:
Bleibt immer im Dialog mit Euren Kindern und beobachtet, was Eurem Kind Spaß macht. Welche Farben mag es, welche Art von Spielzeug bevorzugt es, wenn es die freie Wahl hat? Bietet die bunte Palette an Spielzeug, Aktivitäten, Farben etc. an – nur dann haben Kinder eine echte Wahlfreiheit und können Interessen und Neigungen frei entwickeln.
Ermöglicht den Zugang zu zeitgemäßen, modernen Büchern und Hörspielen, in denen diverse Rollenbilder abgebildet werden. So werden vielfältige Vorbilder und jede Menge Inspiration abseits von Klischees ganz spielerisch und nachhaltig im Alltag integriert.
Seid selber wertfrei und brecht, wenn möglich, auch mal aus klassischen Rollenbildern aus. Das fördert die freie Entwicklung der Persönlichkeit Eurer Kinder.
Überlegt, ob Ihr das, was Ihr gerade zu einem Mädchen (Jungen) auch zu einem Jungen (Mädchen) sagen würdet – und falls nein, hinterfragt, warum das so ist und schaut, welche geschlechtsneutralen Alternativen es gäbe.
Ganz grundsätzlich hilft es natürlich, sich über Themen wie Gendermarketing oder die Vorteile einer gendersensiblen Pädagogik zu informieren und sich im Bekanntenkreis darüber auszutauschen.