So wichtig ist eine gendersensible, frühkindliche Prägung

Kind schaut sich Bilder in einem Buch an und zeigt mit der Hand auf ein Motiv. Das Kind ist ca. 2 Jahre alt und trägt einen Türkisen Schlafanzug.

In der heutigen Gesellschaft, in der die Vielfalt der Geschlechtsidentitäten und -ausdrücke immer stärker anerkannt wird, ist es von entscheidender Bedeutung, dass Bildungseinrichtungen inklusive Umgebungen schaffen, die Kita-Kindern und Schüler*innen unabhängig von ihrem Geschlecht eine gerechte und unterstützende Spiel- und Lernumgebung bieten. Pädagog*innen spielen eine zentrale Rolle dabei, Geschlechterstereotype zu durchbrechen und Kindern wie Jugendlichen beizubringen, wie sie ihre eigene Identität entdecken und anderen Menschen mit Respekt und Empathie begegnen können. In diesem Artikel werden bewährte Ansätze zur Förderung einer geschlechtergerechten Erziehung und Bildung vorgestellt, die eine buntere Welt von Morgen fördern.

Die folgenden Punkte sollten Pädagog*innen kennen und praktizieren, um Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen eine freie Entfaltung der Persönlichkeit abseits von Rosa-Hellblau-Klischees zu ermöglichen:

Eine freie Entfaltung der Persönlichkeit fördern – so funktioniert's!

  1. Vermeide Geschlechterstereotypen

    Du solltest Dir als Pädagog*in bewusst sein, welche Sprache Du verwendest. Meide Phrasen oder Aktivitäten, die Geschlechterstereotypen verstärken, wie zum Beispiel, dass Mädchen mit Puppen spielen sollten oder Jungen nun mal lauter sind.

  2. Verwende geschlechtergerechte Sprache

    Ermutige zu einer Verwendung von geschlechtergerechter Sprache. Wenn Du Dich auf Gruppen von Kindern beziehst, nutze Begriffe wie „jede*r”, „Schüler*in” oder „Freund*innen”, anstatt sie in Jungen und Mädchen zu unterteilen.

  3. Achte auf vielfältige Repräsentation

    Stelle sicher, dass Spielzeug, Lehrmaterialien und Bücher ein breites Spektrum an Geschlechtsidentitäten, ethnischen Zugehörigkeiten, Fähigkeiten und Familienstrukturen abbilden.

  4. Biete geschlechtsneutrale Aktivitäten an

    Biete eine vielfältige Auswahl an Aktivitäten und Spielzeugen an, die den Interessen aller Kinder gerecht werden, ohne diese nach Geschlecht zu kategorisieren.

  5. Respektiere persönliche Vorlieben

    Gib Kindern die Möglichkeit, ihre Vorlieben für Aktivitäten, Spielzeug und Kleidung auszudrücken, ohne sie zu verurteilen oder basierend auf traditionellen Geschlechtsnormen zu beeinflussen.

  6. Geh auf geschlechtsspezifische Anliegen ein

    Wenn ein Kind Fragen oder Bedenken bezüglich Geschlecht äußert, höre aufmerksam zu und reagiere unterstützend und respektvoll. Ziehe bei Bedarf andere Expert*innen hinzu.

  7. Sei ein integratives Vorbild

    Zeige in der Kita oder im Klassenzimmer integratives Verhalten und eine inklusive Haltung. Behandle alle Kinder gleich, unabhängig von ihrem Geschlecht.

  8. Fördere Empathie und Respekt

    Etabliere eine Kultur, die Empathie, Freundlichkeit und Respekt für die Unterschiede anderer fördert.

  9. Schaffe sichere Räume

    Ermögliche eine geschützte Umgebung, in der Kinder und Jugendliche ihre Geschlechtsidentität frei ausdrücken können, ohne Angst vor Verurteilung oder Spott haben zu müssen.

  10. Unterstütze geschlechtsexpressive Kinder

    Bereite Dich darauf vor, Kinder zu unterstützen, die möglicherweise eine Geschlechtsidentität ausdrücken, die von ihrem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht abweicht. Suche nach Schulungen und Ressourcen, um ihre individuellen Bedürfnisse zu verstehen und zu erfüllen.

  11. Beziehe Familien mit ein

    Arbeite mit Eltern und Erziehungsberechtigten zusammen, um sicherzustellen, dass auch Zuhause Sensibilität und Geschlechterinklusion gefördert wird. 

  12. Weiterbildung

    Nimm an fortlaufenden Weiterbildungen und Schulungen zur Geschlechtersensibilität und LGBTQIA+-Inklusivität teil, um auf dem Laufenden über bewährte Praktiken und sich entwickelnde Perspektiven zu bleiben.Denke immer daran, dass das oberste Ziel der Geschlechtersensibilität in der frühkindlichen Bildung darin besteht, ein sicheres, integratives und unterstützendes Umfeld zu schaffen, in dem alle Kinder lernen, wachsen und gedeihen können, ohne durch traditionelle Geschlechtsnormen oder Stereotypen eingeschränkt zu werden. Durch die Übernahme und Ausübung von Geschlechtersensibilität können Pädagog*innen einen wichtigen positiven Einfluss auf das Leben von Kindern und Jugendlichen haben und zu einer gerechteren Gesellschaft beitragen.

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