
In “Die Erfindung der Hausfrau. Geschichte einer Entwertung” entfaltet Evke Rulffes eine fundierte und aufschlussreiche Analyse darüber, wie die Rolle der Hausfrau gesellschaftlich geformt und systematisch abgewertet wurde. Dieses Buch ist ein kritischer und tiefgehender Blick auf die historischen und sozialen Mechanismen, die dazu geführt haben, dass hauswirtschaftliche Arbeit bis heute unterbewertet wird.
Rulffes verwendet dabei eine Vielzahl von Quellen, von rechtlichen Dokumenten über kulturelle Texte bis hin zu persönlichen Berichten, um zu illustrieren, wie diese Entwicklungen die Lebensrealitäten von Frauen beeinflusst haben. Sie zeigt auf, dass die Abwertung der Hausarbeit eng mit der Unterdrückung der Frau in anderen Bereichen verbunden ist und wie dies bis in die heutige Zeit nachwirkt.
Zentrale Themen:
1. Historische Entwicklung: Rulffes zeigt auf, wie sich die Rolle der Hausfrau historisch entwickelt hat und wie gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen dazu beigetragen haben, dass diese Arbeit als minderwertig betrachtet wird.
2. Patriarchat und Kapitalismus: Das Buch analysiert, wie patriarchale und kapitalistische Strukturen zusammenwirken, um die Arbeit der Hausfrau zu entwerten. Achtelik argumentiert, dass diese Entwertung nicht nur Frauen betrifft, sondern auch tiefere ökonomische und soziale Ungleichheiten widerspiegelt.
3. Feministische Perspektiven: Die Autorin verbindet ihre historische Analyse mit feministischen Theorien, um zu zeigen, wie wichtig die Aufwertung der Hausarbeit für die feministische Bewegung und für die Gleichstellung der Geschlechter ist.
4. Aktuelle Debatten und Ausblick: Rulffes schließt mit einer Diskussion über die aktuelle Situation und wie ein neues Verständnis und eine Neubewertung der Hausarbeit aussehen könnten. Sie regt dazu an, über alternative Modelle des Zusammenlebens und der Arbeitsteilung nachzudenken.
Dieses Buch ist eine essentielle Lektüre für alle, die sich für Geschichte, Feminismus und soziale Gerechtigkeit interessieren. Es bietet nicht nur eine kritische Perspektive auf die Vergangenheit, sondern auch inspirierende Einsichten für die Zukunft der Geschlechtergerechtigkeit und die Wertschätzung von Hausarbeit.